„Es war einmal die Liebe“

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Marijana, 14 Jahre, aus Bektež, Kroatien

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Eines Tages vor langer, langer Zeit dachte sich ein Zauberer: “Alle Menschen sind ja sooo langweilig. Was wäre, wenn ich ihnen ein bisschen Magie in ihre kleinen gefühllosen Herzen täte?“ Da rannte der Zauberer schnell zur Kommode mit seinen Gebräuen und machte sich an die Arbeit. Er war nach 4 Tagen endlich fertig. Dann verzauberte er das ganze Land. Oh, der nette Zauberer konnte sich nicht mal vorstellen, was er gemacht hatte … Er hat Liebe erschaffen. Liebe ist wunderschön, aber nur die wahre Liebe, und sie ist sehr, sehr schwer zu finden. Der Zauberer hat zusammen mit der Liebe auch den Hass erfunden, er hoffte aber, dass niemand niemanden jemals hassen würde. Viele Jahre vergingen und niemand war verliebt. Das war so, weil alle sagten, dass Liebe etwas Grausames ist, und niemand glaubte an sie. Wenn man nicht glaubt, kann man auch nicht lieben. Viele Jahrhunderte später lebte eine schöne Maid. Ihr Name war Stella. Sie glaubte an die Liebe wie niemand zuvor. Ihr einziger Wunsch war, dass sie eines Tages ihre wahre Liebe findet. Stellas Eltern waren der König Firmus und die Königin Venus. Sie hatten die volle Macht über das ganze Land. Firmus und Venus glaubten nicht an die Liebe. Ihnen war es wichtiger, dass ihre Tochter einen Adligen heiratet, als diese, wie sie sagten, “Liebesfantasie“. In Stellas Familie gab es eine Tradition. Die Prinzessin musste an ihrem achtzehnten Geburtstag heiraten, aber ihren Mann wählen ihre Eltern aus, und sie lernt ihn bis zu dem Hochzeitstag nicht kennen. So wollten die Herrschenden verhindern, dass sich Prinzessinnen verlieben und einen Mann, den sie lieben, heiraten. Sie glaubten, dass die Liebe zur schwarzen Magie gehört. Zwei Tage vor ihrem achtzehnten Geburtstag war Stella gelangweilt. Sie ging zur Küche und fragte die Köchin Marygold, ob sie ihr helfen könnte, ihre Langeweile zu bekämpfen. Marygold schickte Stella in den Wald, um Pilze für das Mittagessen zu holen. Stella war die Einzige in dem ganzen Reich, die sich nie in dem Wald verlaufen hat. Und so nahm Stella einen Korb und ging in den Wald. Sie traf auf dem Weg in den Wald viele Tiere und sang mit den Vögeln. Sie streichelte die Hasen und die Wölfe und zeigte den Bienen den Weg zu einer Wiese voll mit Blumen. Stella liebte die Natur. Am meisten liebte sie aber die Sterne. Jede Nacht, wenn ihre Eltern tief eingeschlafen waren, schlich sich Stella auf die Blumenwiese und beobachtete die Sterne. Sie liebte die Sterne, weil sie für Stella ein Symbol der wahren Liebe waren. Sie meinte, dass die Sterne in der Nacht erscheinen, um uns, Menschen, das Licht zu geben, und dass die Sterne selbst im Gegenteil nichts davon haben. Das ist wahre Liebe. Die Sterne schützen uns vor der Dunkelheit, weil sie uns lieben und sie wollen es nicht, dass wir Angst haben. So wollte Stella auch jemanden lieben. Als Stella mit Pilze sammeln fertig war, ging sie zur Blumenwiese, um ein paar Blumen für die Küche zu pflücken. Auf dem Weg zur Blumenwiese hörte sie jemanden sehr laut weinen. Es war ein Drache, der Astor hieß. Sie kam zu ihm und fragte Astor, wieso er weint. Er sagte, dass ihn niemand liebt, weil alle denken, dass er böse ist. Sie sagte ihm, dass kein Wesen in ihrem Reichtum liebt, weil alle sich vor der “dunklen Magie der Liebe“ fürchten. Er lachte nur. Nach ein paar Stunden sahen der Astor und die Stella ein, dass sie wie füreinander geschaffen sind. Sie haben sich ineinander verliebt. Astor fragte Stella, ob sie auch Schmetterlinge im Bauch hat, Stella nickte. Sie erzählte ihm, dass ihr Geburtstag in zwei Tagen ist, und dass sie dann einen Mann, den sie nicht kennt, heiraten wird. Astor sagte, dass er das regeln wird. Als Stella nach Hause kam, erzählte sie ihrer Mutter Venus, was für einen sympathischen Drachen sie kennengelernt hatte. Ihre Mutter kochte vor Wut und schickte Stella in ihr Zimmer. Stella durfte erst an ihrem Geburtstag rausgehen. An dem Tag lernte sie ihren Verehrer kennen, sein Name war Zorn. Der Zorn hasste die Natur, er war eher ein Typ für „Tiere töten“ als für „Tiere lieben“. Er war der stärkste Ritter in dem ganzen Land, er wollte aber nicht Stella, sondern nur die Macht über das Land. Die Hochzeit begann. Stella hoffte noch immer darauf, dass ihr blauer Drache Astor erscheint. Er kam tatsächlich, und zwar im letzten Augenblick. Er öffnete die Kirchentür und rannte hinein wie ein Storm. Er fragte König Firmus, ob er die Hand seiner Tochter haben kann. Firmus weigerte sich und wollte schon die Wachen rufen, als Zorn sagte, dass er und Astor um Stellas Hand kämpfen sollten. Venus und Firmus lachten nur laut. Sie dachten, dass der Drache keine Chance hat. Astor wusste, dass er den Zorn töten konnte, er hasste aber den Tod. Er ließ Zorn ihn besiegen, denn er konnte nicht töten und auch nicht ohne Stella leben. In dem Moment hat der Zauberer bemerkt, dass sich die zwei Wesen lieben, und dass eine Kreatur hasst. Stella und Astor haben geliebt, und Zorn hat den Drachen gehasst. Der Zauberer musste den Hass irgendwie aus dem Reich ausschließen, er durfte aber keinen Zauber benutzen, um jemanden zum Hass oder zur Liebe zu zwingen. So schickte er sofort eine gute Fee, um Stellas Eltern klar zu machen, dass nicht das Äußere wichtig ist, sondern das, was wir in unseren Herzen tragen. Als Firmus und Venus das begriffen, brachen sie den Kampf ab. Sie entschuldigten sich zu Astor und warfen Zorn in den Kerker, bis er keinen Hass mehr fühlte und endlich mal lieben konnte. Astor und Stella haben geheiratet und haben das ganze Reich zu ihrer Hochzeit eingeladen. Nach ihnen haben sich noch viele Menschen unendlich verliebt. Astor und Stella hatten eine Tochter. Ihr Name war Liebeli. Und wenn sie nicht gestorben sind, dann leben sie noch heute.